Thema des Seminars ist der besondere Charakter des griechischen Adels in archaischer und klassischer Zeit und sein sich wandelnder Standort im Rahmen der gesellschaftlichen, institutionellen und kulturellen Bedingungen der sich formierenden Polis. Im Mittelpunkt soll die Interpretation jener literarischen und archäologischen Zeugnisse stehen, die die spezifische Kultur des griechischen Adels, sein Selbstverständnis und seine Selbstdarstellung widerspiegeln. Darüber hinaus geht es darum, welche Bedeutung dieser Adelskultur in dem dynamischen Prozeß der Polisentwicklung zukam, und welche Rolle die Aristokraten letztendlich im politischen und gesellschaftlichen Leben der Stadtstaaten der klassischen Zeit noch spielten.

Literatur:

H. Beck/P. Scholz/U. Walter (Hgg.), Die Macht der Wenigen, München 2008

Chr. Mann, Die Demagogen und das Volk, Berlin 2007

W. Schmitz, Nachbarschaft und Dorfgemeinschaft im archaischen und klassischen Griechenland, Berlin 2004

E. Stein-Hölkeskamp, Adelskultur und Polisgesellschaft, Stuttgart 1989