„Populär ist, was bei vielen Beachtung findet“, so definiert Thomas Hecken einen Begriff, der im Lauf der Jahrhunderte verschiedenste Transformationen durchlaufen hat. Oft schien dabei klar, wie das Populäre aussieht, wie es sich anhört, welche Textur es hat - doch wie gestaltet sich die Ästhetik des Populären, geht man von einem quantitativen Begriff aus? Und gibt es auch eine Ästhetik der unerwünschten, als bedrohliche wahrgenommenen Popularität?
Diese Fragen richten wir im Seminar an Artefakte und Phänomene, die sich mit Religion und Glaube beschäftigen und große Beachtung erzielt haben. Gerade in organisierten Religionen gibt es nicht nur lange Traditionen von Lai*innenbewegungen, sondern auch (verhältnismäßig) stabile Institutionen, die auf Popularität reagieren, sie erzeugen oder als unerwünscht empfinden und ablehnen können. An Beispielen aus Bildender und Darstellender Kunst, Film, Literatur sowie Pop-Musik untersuchen wir, wie religiöse Inhalte inszeniert und popularisiert werden, ebenso aber, wie Popularität und Inszenierung von (religiösen ebenso wie staatlichen oder kulturellen) Institutionen aufgenommen werden.