Der Argentinier Jorge Luis Borges (1899-1986) gilt als einer der wichtigsten Autoren in der Geschichte der spanischsprachigen Literaturen und zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Neben seiner Lyrik ist er vor allem für seine Prosatexte bekannt, die als Erzählungen oder Essays vorliegen. Borges’ zumeist recht kurze Erzählungen spielen mit recht unterschiedlichen Gattungen und können dabei u.a. als philosophische Parabeln, als Kriminalgeschichten oder auch als vermeintliche Erlebnisberichte des Autors selbst vorliegen. Seine oftmals der literarischen Phantastik zugewiesenen Texte setzen sich häufig mit Themen wie dem Verhältnis des Menschen zu Zeit und Geschichte sowie der Grenze zwischen Fiktion und Wirklichkeit auseinander und greifen dabei auf Borges’ Vertrautheit mit den Traditionen der abendländischen sowie fernöstlichen Philosophie zurück.
Das Seminar stellt eine Einführung in das Prosawerk von Jorge Luis Borges dar und zielt auf eine Vermittlung der zentralen Themen und Konzepte des borgesianischen Œuvres am Beispiel seiner bekanntesten Erzählungen und ausgewählter Essays.