Das Seminar diskutiert die medienwissenschaftlich relevanten Ansätze zur Netzwerkanalyse, beginnend mit der Geschichte von Netzwerken als Kulturtechnik, über formale Netzwerktheorie, ethnologisch-soziologische Analysen bis zur Akteur-Netzwerk-Theorie (ANT). Ziel ist dabei ein methodisch-reflexives Verständnis der jeweiligen Stärken und Schwächen von Netzwerkanalysen, mit Einblicken in die praktischen Verfahren und Softwaretechniken. Welche Orte und welche Situationen lassen sich mit welchen Methoden auf welche Art und Weise netzwerkförmig verstehen, und welche nicht?
Jede Netzwerktheorie lässt andere Situierung zu, je nachdem ob sie vor allem „Knoten“ oder „Kanten“ in den Vordergrund stellt, Akteure oder Verläufe betont, an „Struktur“ oder handlungsinitiierender „agency“ interessiert ist. Auch wenn Netzwerke mitunter als universelles und allgegenwärtiges Phänomen erscheinen mögen, ist ihre Analyse eine Frage partieller und spezifischer Orte, Situationen und Strukturen.
- Dozent/in: Sebastian Gießmann