Medien entstehen nicht nur in kollektiven Zusammenhängen, sondern wirken als -- zeitweilig -- stabilisierte Formationen selbst auf die Bedingungen von Kooperation zurück. Sie stellen alle Formen von menschlicher Zusammenarbeit unter Bedingungen, die sie selbst fortwährend dynamisch modifizieren und neu konfigurieren. Ausgehend von dieser Hypothese wird das Seminar zum einen einschlägige medientheoretische Texte aus Kulturtechnikforschung, Akteur-Netzwerk-Theorie und Science and Technology Studies in Richtung einer Mediengeschichte der Kooperation neu lesen. In einem zweiten Schritt nimmt die Lehrveranstaltung die Wissensgeschichte der ökonomischen, psychologischen, anthropologischen und soziologischen Kooperationsforschung seit 1950 in den Blick. Gute Englisch-Kenntnisse und hohes Interesse an aktueller Forschung sind erwünscht.

Empfohlene Literatur: Star, Susan Leigh/Griesemer, James R.: ‚Translations’ and Boundary Objects: Amateurs and Professionals in Berkeley's Museum of Vertebrate Zoology, 1907--39, in: Social Studies of Science 19/3, 1989, S. 387–420). Tomasello, Michael: Warum wir kooperieren. Berlin: Suhrkamp, 2010.