Die Vorlesung geht von der Annahme aus, dass die Geschichte der Bewertung von Fotografie lange durch ihre ideologischen Indienstnahmen geprägt wurde. Zur „Kunst“ wird die Fotografie erst in den sechziger und siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts. In den Vereinigten Staaten ist es zum Beispiel der Kurator Sam Wagstaff, der durch seine Sammeltätigkeit das Interesse des Marktes auf „künstlerische“ Fotografie zu lenken versteht, und dadurch die Paradigmen der Bewertung des fotografischen Bildes nachhaltig verändert. Die Vorlesung versucht eine Bewertungsgeschichte von Fotografie nachzuvollziehen und die verschiedenen „ideologischen“ Funktionen des fotografischen Bildes bis in die Gegenwart zu untersuchen. Die Veranstaltung findet zweiwöchig statt und wird im Januar mit einem Workshop im Museum für Gegenwartskunst enden.