Das Seminar gibt einen Einblick in kulturwissenscha7liche Analysen und thematisiert die Erforschung von Religion und Medien. Im Mittelpunkt stehen dabei ethnographische Methoden als ein relevantes Methodeninstrumentarium für die Medienwissenscha7en. Die Ethnographie ist eine zentrale Methode in der Sozial- und Kulturanthropologie, um Gemeinscha7en und ihr Zusammenleben, soziale, politische Ordnungen und kulturelle Ausprägungen, Organisationen und Subkulturen zu erforschen; sie wird jedoch auch in zahlreichen anderen Fächern wie der Soziologie oder der Politikwissenschaft angewandt.

Das Seminar thematisiert sowohl die Ethnographie als Methode wie auch ihre praktische Anwendung am Beispiel der Erforschung von religiösen Gemeinscha7en und Medien. Welche Rolle spielen Medien für die Identität, Entwicklung und Dynamiken in religiösen Gemeinscha7en? Welche Impulse geben unterschiedliche Medien für die Entwicklung von Glaubensgemeinscha7en, welche religiöse Praktiken beeinflussen sie auf welche Art und Weise?

In einer Zeit des beschleunigten gesellschaftlichen Wandels durch Digitalisierung, der zunehmenden Bedeutung von Medien als technische Hilfsmittel, als Multiplikatoren zwischenmenschlicher Dynamiken (z.B. sozialen Plattformen, Megaevents wie Papstbesuche etc.) oder dem Einsatz von Medien in religiösen Ritualen, wollen wir uns kritisch mit der Frage auseinandersetzen, ob sich von ‚mediatisierter‘ Religion sprechen lässt?

Im Zentrum des Seminars steht die (Religions-)Ethnographie als Form der kulturwissenscha7lichen Analyse sowie das (kooperative) Erproben ethnographischer Forschungsmethoden an konkreten Inhalten im Rahmen einer (kleineren) Forschung zum Thema ‚Religion und Medien‘. Die konkreten Forschungsfelder und methodischen Zugriffe werden mit den Studierenden vor dem Hintergrund ihrer jeweiligen Studienschwerpunkte individuell erarbeitet. Das Seminar vermittelt somit Kenntnisse über Religion und Medien, kulturwissenscha7liche Methodik und Analyseverfahren. Die Studierenden sollen befähigt werden, ethnographische Methoden auf medienwissenscha7liche Fragestellungen anwenden zu können.