
Anlässlich der Ausstellung „Not done yet. Koloniale Kontinuitäten“ im Museum für Gegenwartskunst Siegen entwickeln wir in diesem Praxisseminar gemeinsam antikoloniale Spaziergänge durch die Stadt Siegen. Diese Spaziergänge dienen als öffentliches Rahmenprogramm sowie als innovatives Vermittlungsformat begleitend zur Ausstellung. Die von Jessica Schiefer kuratierte Ausstellung setzt sich mit der kolonialen Vergangenheit Siegens auseinander und verfolgt deren Spuren bis in die Gegenwart. Im Zentrum steht dabei die Rolle des Fürsten Johann Moritz von Nassau-Siegen (*17.07.1604 – † 20.12.1679), der maßgeblich in koloniale Handelsstrukturen zwischen dem niederländischen Adelshaus und Brasilien involviert war. Die Ausstellung bringt die koloniale Stadtgeschichte in einen dialogischen Bezug zu zeitgenössischen künstlerischen Positionen. Das Seminar wird in enger Kooperation mit dem MGKSiegen durchgeführt und ist praxisorientiert angelegt. Ziel ist es, auf Basis fundierter Recherchearbeiten ein Vermittlungskonzept für die antikolonialen Spaziergänge zu entwickeln und diese eigenständig in Form öffentlicher Führungen umzusetzen.
Das Seminar richtet sich insbesondere an Studierende, die erste praktische Erfahrungen im Bereich der Kunstvermittlung sammeln möchten und sich für postkoloniale Theorien sowie für kritisch-historische Stadterkundungen interessieren. Erwartet wird eine engagierte und eigenverantwortliche Mitarbeit bei der Konzeption, Vorbereitung und Durchführung des Projekts – u.a. durch selbstständige Redebeiträge während der Spaziergänge. Das Seminar richtet sich besonders an fortgeschrittene Studierende. Engagierte Studienanfänger:innen sind aber ebenfalls willkommen.
- Dozent/in: Lea Weckert