Bevor wir Filme sehen, Videogames spielen oder Podcasts hören können, müssen Materialien abgebaut, muss die Erde durchlöchert und Arbeitskraft angeeignet werden: Kobalt, Lithium, Kupfer, Zinn, Silizium sind die Inhalts- und Treibstoffe unserer Apparate. Medien sind daher immer auch Teil von Extraktionsgeschichten, die im Alltag meist ausgeblendet werden. Im Seminar wollen wir Szenen und Schauplätze untersuchen, an denen die geotechnischen Bedingungen der Medien sichtbar werden: an Schlacke-Hügeln und Schaubergwerken, in Fotografien und Filmen, in Kunstwerken und Satellitenbildern. Wie können wir uns für die Ressourcenabhängigkeit der Medien sensibilisieren? Wie verändert sich unser Begriff vom Medium, wenn wir Medien mit geologischen Prozessen und extraktiven Fußabdrücken zusammendenken? Das Seminar findet als Blockseminar in drei Teilen (jeweils Fr./Sa.) statt. Der erste Block führt in die aktuelle Diskussion um (Post-)Extraktivismus und Medien-Geologien ein. Im zweiten Block unternehmen wir eine Exkursion ins Deutsche Bergbaumuseum Bochum. In Block 3 präsentieren die Teilnehmenden eigene Recherchen zu Medien der Extraktion in einem gemeinsamen Workshop.