Musikereignisse, Musikmachen und Musiker:innen stehen in vielfältigen Relationen zu Geschlechtsidentitäten. Beispiele wären etwa Nemos Auftritt und Siegersong „The Code“ beim diesjährigen ESC, konventionalisierte Vorstellungen vom Klang männlicher oder weiblicher Stimmen oder auch die u. a. durch #musicmetoo angestoßenen Debatten über sexualisierte Gewalt in musikalischen Sozialwelten. Wie wir mit Musik umgehen, hat Folgen für die Geschlechterverhältnisse und umgekehrt.
Im Seminar werden Zusammenhänge von Geschlechtsidentitäten und Musik anhand vielfältiger Beispiele aus unterschiedlichen Räumen, Zeiten und Genres adressiert. Dabei werden theoretische und methodische Ansätze erarbeitet, die den Teilnehmenden eigene Transfers auf Phänomene und Praxisfelder ermöglichen. Die Kategorie Geschlecht wird auch intersektional in ihrem Verhältnis zu anderen Differenzkategorien wie z. B. race, class, age reflektiert.
Wir erarbeiten uns das Feld über Hören, Sehen, Lesen, Schreiben und Diskutieren sowie über musikpraktische Erprobungen und deren Reflexion. Musikalische und Gender-theoretische Vorkenntnisse sind willkommen, werden aber nicht vorausgesetzt.