„Der Mann schrieb so gut, dass er den Klugen Bewunderung und den Mächtigen Furcht einflößte“, meint Wiglaf Droste über Heinrich Heine. Geboren 1797 in Düsseldorf, verstorben 1856 in seiner Exilstadt Paris, wohl begabtester Schüler der Romantik, der sich zugleich stets zu seinen aufklärerischen Wurzeln bekannte, politischer Schriftsteller, der sich als Literat gleichzeitig anschickt, mit niemand geringerem als Goethe zu konkurrieren, Repräsentant der ersten erfolgreichen Generation jüdischer Schriftsteller in der deutschen Literatur, politischer Journalist und Intellektueller, der stets seine Unabhängigkeit von politischen Parteien betont hat, Essayist, Reiseschriftsteller, Kunst- und Religionsphilosoph, Feuilletonist, Revolutionsberichterstatter und nicht zuletzt unermüdlicher Vermittler zwischen seinem Exilland Frankreich und dem deutschen (Stief-)Vaterland, hat Heinrich Heine ein äußerst facettenreiches Werk hinterlassen, mit dem wir uns im Seminar in repräsentativen Ausschnitten beschäftigen werden. Anhand ausgewählter Texte, die mittels Impulsreferaten vorgestellt und gemeinsam diskutiert und interpretiert werden, lernen wir einen der unabhängigsten Köpfe und feinsten Stilisten der deutschsprachigen Literatur zwischen Aufklärung, Romantik und Vormärz kennen und werfen zugleich einen Blick auf die historisch-politischen Umbrüche der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.