Was ist eigentlich Kultur? Eine schwierige Frage, die in der letzten Zeit häufiger diskursiv in den Medien erschlossen wird. Es ist die Rede von kultureller Aneignung und Stereotypen, die Kultur als Besitz und identitätsstiftendes Merkmal konfigurieren. Eine Annahme, die wir auch kulturwissenschaftlich diskutieren können, indem wir uns kritisch mit den Fragen dieses Diskurses beschäftigen: Wem gehört welche ‚Kultur‘ und wer darf welche Kultur wie genau repräsentieren?
Was jedoch daran deutlich wird ist, dass Kultur unterschiedlich perspektiviert wird: Politik, Unternehmen, Gesellschaft(en) haben verschiedene Interessen und Ansprüche an ‚Kultur‘, sodass dieses Konzept auch in diversen Formen aufscheint: als das ‚Andere‘ der Arbeit (Freizeit, Unterhaltung), als Institutionen (Museen, Vereine, Theater etc.) oder als von Unternehmen verwertbare Objekte und Praktiken. Kultur ist relevant und hat viele Schnittstellen und Berührungspunkte, denen wir nachgehen werden.
Kultur braucht entsprechende Formen, über die sie als Objekte und Praktiken manifest wird und geteilt bzw. vermittelt werden kann. Diese Formen werden wir unter das Konzept der „Medien“ fassen und auch medienwissenschaftlich kontextualisieren: vom Text bis zu sozialen Plattformen.
Sprach- und Kulturräume sind dabei die Ordnungsprinzipien, welche hinter der Konzeption und den Untersuchungsgegenständen unseres Fachbereiches stehen. Wir werden dafür kultur-, und medienwissenschaftliche Konzepte erarbeiten, die uns die Funktionen und die Prozesse hinter diesen Konstrukten näherbringen werden. Wir werden die Konstruktion von Identität und Alterität diskutieren, verschiedene Kulturkonzepte und Dichotomien betrachten (u.a. Kultur vs. Natur und Trans-, Inter- und Multikulturalität) und uns letztlich auch der Frage nach der Räumlichkeit und Materialität von Kultur stellen.