In diesem Seminar soll Ihnen bedeutende Bezugstheorien (aus der
Soziologie) für die Theoriebildung der Sozialen Arbeit und ihre
handlungsmethodische Umsetzung nähergebracht werden. Von der
Denktradition der Chicagoer Schule und des daraus hervorgegangenen
Symbolischen Interaktionismus, bis hin zur Systemtheorie, soll der
Einfluss und Theorieprägung auf die Sozialen Arbeit / Social Work
aufgezeigt werden: Der Symbolische Interaktionismus (Mead & Blumer)
ist für die Analyse von Mobbing und dessen handlungsmethodische
Umsetzung in der Schulsozialarbeit (No-Blame-Approch) sowie bei der
Arbeit mit marginalisierten Gruppen (labeling approach) für die Soziale
Arbeit unabdingbar. Die phänomenologische Denktradition (Schütz, Berger
& Luckmann) findet ihre theoretische Anwendung in der Alltags- und
Lebensweltorientierung von Thiersch (Lebensweltorientierung) und ist in
vielen Handlungsmethoden der Sozialen Arbeit (bspw. Einzelfallhilfe)
wiederzufinden. Soziologische Systemtheorien (Parson, Luhmann) finden
ihren Einfluss nicht nur in Sozialarbeitstheorien, sondern auch in
Handlungsmethoden wie Familienberatung und Case-Management. Als Letztes
wird im Seminar der Medizinsoziologe Antonovsky und seine Salutogenese
vorgestellt, die im Gegenteil zu Pathogenese sich mit der Frage
beschäftigt: Was macht einen Menschen gesund? Ziel dieses Seminars ist
es Ihnen theoretische Zusammenhänge und deren handlungsmethodische
Umsätze zu vermitteln, sodass später in der Praxis eine schärfere
Analyse eines Problems vorgenommen werden kann. |