In den vergangenen Jahrzehnten haben technische Innovationen, die zunehmende Mediatisierung unseres Alltags und die ökonomischen Interessen großer Konzerne eine hochgradig vernetzte Medienlandschaft geschaffen. Eine der Auswirkungen dieser technischen wie kulturellen Medienkonvergenz lässt sich dabei in der stetig zunehmenden Verbreitung transmedialer Angebote finden, innerhalb derer Geschichten, Figuren, Erzählwelten und sogar narrative Universen und Paralleluniversen über Mediengrenzen hinweg dargestellt werden. Zwar handelt es sich bei der transmedialen Darstellung von Geschichten, Figuren und Welten durchaus nicht um ein völlig neues Phänomen, wie etwa religiöse und rituelle Darstellungen belegen. Dass es hier aber einen - zumindest graduellen - Wandel sowohl in der Quantität als auch in der Qualität transmedialer Angebotskonstellationen gegeben hat, ist kaum zu übersehen und inzwischen zu einem in ganz unterschiedlichen Kontexten aufrufbaren Topos geworden. Dabei erhärtet sich häufig der Eindruck, dass es sich bei diesen Filmen, Serien und Games um reine Massenware handelt, die wie am Fließband produziert wird – und denen deshalb lediglich eine ökonomische, bestenfalls zerstreuende Funktion zukommt. Das Seminar begibt sich jedoch auf die Suche nach dem pädagogischen Potential, das sich in diesen großen Erzählwelten verbirgt. Neben einer gemeinsamen Lektüre von Texten zum Thema Transmedia Storytelling und Worldbuilding untersuchen wir dabei exemplarisch mehrere Fallstudien, die gesellschaftliche und politische Themen in ihrem Subtext, in ihren Kontexten oder auch ganz offensiv verhandeln.