Im Zentrum dieses Seminars steht das Interesse von Künstlerinnen und Künstlern, Arbeiten zu schaffen, die sich in Raum und Zeit ausdehnen, quasi lebendige Strukturen ausbilden und eigene Rhythmen entwickeln. Von László Moholy-Nagys „Licht-Raum-Modulator“ bis zu Takis „telemagnetischen“ Arbeiten, David Medallas Schaumskulpturen oder Lygia Clarks „Bichos“ fragen wir, was geschieht, wenn Kunst tatsächlich in Bewegung gerät. Das Label „Kinetische Kunst“ werden wir so nicht als Stil, sondern als international vernetztes Phänomen begreifen, das historisch bis in die 1920er Jahre zurückreicht. Darüber hinaus nehmen wir die konkreten Problemstellungen in den Blick, die die künstlerische Praxis leiten. Indem wir ausgewählte Werkkomplexe analysieren und Texte von Künstlerinnen und Künstlern lesen, verfolgen wir, wie Bewegung zum Schlüssel wird, um das Publikum selbst tätig werden und am Werk teilhaben zu lassen.