Von Nicolo und Andrea Pisano bis Michelangelo – das Seminar zielt darauf ab, einen fundierten Überblick über die italienische Skulptur des 14. bis 16. Jahrhunderts zu geben. Anhand konkreter Werke wird sowohl nach Gestaltungsprinzipien in Florenz, Venedig, Rom, Siena etc. gefragt, als auch nach kirchlichen oder herrschaftlichen Kontexten, in denen die Skulpturen in Auftrag gegeben wurden. Dabei werden teleologisch gedachte Entwicklungslinien und Methoden kritisch hinterfragt und der Blick auf Möglichkeiten und Grenzen der Gattung gelenkt. Insofern werden soziologische Aspekte stets mit der materiellen und ästhetischen Dimension verschränkt gedacht. Welche theologischen Aussagen etwa verbinden sich mit einer Holzskulptur wie dem Hl. Johannes von Donatello oder wie wird der Anspruch auf ewige Memoria in einem steinernen Grabmal umgesetzt? Die verschiedenen Materialien – Holz, Marmor, Bronze oder Terracotta – werden dabei mit Blick auf ihre jeweiligen Affordanzen und Konnotationen hin untersucht. Welche Rolle spielten die künstlerischen Techniken? Welche Voraussetzungen hängen mit dem Bronzeguss zusammen und wo war es überhaupt möglich, großformatige bronzene Skulpturen zu gießen? Dabei werden auch intermediale Konstellationen berücksichtigt und auf das Zusammenspiel von Materialien und Medialitäten geschaut.