Vor dem Hintergrund zunehmender Dekolonialisierungsdebatten, wie sie sich heute beispielsweise in Restitutionsforderungen, dem Sturz von Denkmälern und der Einforderung von politischer Teilhabe in der Öffentlichkeit manifestieren, haben sich auch Künstler:innen seit den 1990er Jahren verstärkt kritisch mit kolonialen Narrativen, tradierten Repräsentationsformen und musealen Wissensordnungen beschäftigt.
In diesem Seminar werden wir anhand ausgewählter Arbeiten von u.a. Kara Walker, Isaac Julien, Raqs Media Collective, Kader Attia, Fred Wilson, Peggy Buth und Lisl Ponger diskutieren, wie sich Künstler:innen konkret an postkolonialen Diskursen beteiligen und diese mitgestalten. Dabei soll das Seminar auch die Möglichkeit bieten, über die gegenwärtige Kritik an ethnologischen Sammlungs- und Ausstellungspraktiken und den eurozentrischen Kanon der Kunstgeschichte kritisch zu reflektieren.