In diesem Seminar werden wir erproben, inwiefern ‚Musik‘ als semiotisches Element in einem interkulturellen und -medialen Kontext für einen hispanischen Sprach- und Kulturraum verwendet werden kann. Musik als kulturelle Form ist dabei zum einen sprachlich-kulturell verortbar und gleichzeitig auch transkulturell. Sie wird dadurch auch zum Symbol und diskursivem Element, was sich anhand konkreter Künstler:innen und Kategorisierungen aufzeigen lässt.
Musik ist Teil eines diskursiv-medialen Ensembles, welches wir auf mehreren Ebenen kultur- und medienwissenschaftlich fassen können:
1) Als Teil von Identitätskonstruktionen inter- und transkultureller Art, die sowohl für eine Kultur und einen Raum stehen als auch in andere Räume transformiert und adaptiert werden können.
2) Als Formen diachroner kultureller Entwicklungen, die verschiedene Zugänge ermöglichen und Räume queren. Beispiel: corridos von der mexikanischen Revolution bis zu Peso Pluma.
3) Als Spannung innerhalb globaler Produkte, die in einem interkulturellen Kontext übersetzbar bleiben und bestehen müssen, gleichzeitig aber auch kulturelle Spuren enthalten.
4) Als konstitutive Bestandteile transmedialer Ensembles und von Formaten wie TikToks, YouTube-Kanäle und Reels. Beispiel: Durch die Rekontextualisierung von Liedern wie bspw. Rosa Pastel in lokalisierten TikTok-Trends, welche die gescheiterten Hoffnungen und Erwartungen mexikanischer Jugendlicher und junger Erwachsenen anzeigen.

Von Rosalía und Bizarrap, zu Gente de Zona und Peso Pluma; von Cumbia, Flamenco, Latin Pop, Rap und Reggaeton; von TikTok-, über Instagram bis hin zu YouTube-Kanälen: Das Ziel ist Künstler:innen, Medien und Genres als Untersuchungsgegenstände einer kultur- und medienwissenschaftlichen Perspektive herauszuarbeiten und diese in einem Format als medien-kultureller Zugang zu einer ‚Hispania‘ zu vermitteln.