Das Internet der Dinge, Drone Media, Augmented Reality, Google Maps: Geodaten erfassen immer mehr unser Alltagsleben und den Wissenschaftsdiskurs. Es scheint, als konstituierte sich, ausgelöst durch die Indexierbarkeit des Raumes, eine völlig neue Gattung von Medien – die Geomedien.
Nimmt man allerdings die Etymologie des Wortes „Medium“ (lat. „Mitte“) ernst, versteht man ein Medium also als das „in der Mitte Befindliche“, so war die Kategorie des Raumes für die Medienwissenschaft schon immer von zentraler Bedeutung: Medium als Mitte meint die Topologie und Topographie des Mediums, seine Verortung im kartesischen Koordinatensystem von Raum und Zeit, insbesondere im Raum. Medienwissenschaft war dementsprechend schon immer Mediengeographie.
Diesem Gedanken folgend, soll das Seminar einen dezidiert mediengeographischen Zugang zu Medien vermitteln, der ihre räumlichen und topographischen Erstreckungen ernst nimmt und analysiert. Anhand klassischer und aktueller Textbeiträge gibt das Seminar einen Überblick über die verschiedenen Spielarten der Mediengeographie.
Die Studierenden werden im Rahmen des Seminars mit den allgemeinen Grundlagen der Mediengeographie vertraut gemacht und erhalten einen Überblick über den Diskurs der medial bedingten Raumproduktion.
- Dozent/in: Tristan Thielmann