Bedingungen des Aufwachsens in Deutschland sind ungleich verteilt – mit Auswirkungen weit über die Phase der Kindheit und Jugend hinaus. Die idiosynkratischen Aneignungen dieser unterschiedlichen Lebenswelten spielen in theoretischer Reflexion und praktischem Vollzug von Bildung und Sozialer Arbeit eine wichtige Rolle. Dies gilt sowohl auf Seite der Adressat:innen als auch Professionellen. Inhaltlich widmet sich das Seminar mit dem Schwerpunkt „Rassismus“ beispielhaft einer zentralen Materialisierung dieser ungleichen und gleichzeitig erschwerenden Lebenslage, die sich sowohl in den Umgang von Jugendlichen als auch in der pädagogischen Bearbeitung entstehender Probleme widerspiegelt.

Studierende sollen in diesem Seminar einen wissenschaftlich tragfähigen Biographie-, Jugend- und Rassismusbegriff entwickeln. Dieser soll dazu dienen, das Geflecht „erschwerender Bedingung des Aufwachsens“ analytisch greifbar, in einer kritischen Analyse eigener Arbeits- und Lebenszusammenhänge identifizierbar und für einen reflexiven Umgang von Bildungsarbeit/Sozialer Arbeit in Kontext gesellschaftlicher Ungleichheitsbedingungen fassbar zu machen.