Das Siglo de Oro gilt als Blütezeit der spanischen Kunst und Kultur und umfasst den Übergang von der Renaissance zum Barock. Gleichzeitig markiert diese Epoche den politischen und wirtschaftlichen Niedergang des ehemaligen Kolonialreiches. In unserem Blockseminar wollen wir uns der künstlerischen Produktion in Madrid, Sevilla und Toledo widmen und einen Seitenblick auf das spanische Vizekönigreich Neapel werfen. In diesen urbanen Zentren wirkten renommierte Maler wie Diego Velázquez (1599-1660), Bartolomé Esteban Murillo (1618-1682), Francisco de Zurbarán (1598-1664), El Greco (um 1541-1614) und Jusepe de Ribera (1591-1652). Ihre Oeuvres repräsentieren die zentralen und bisweilen konkurrierenden Strömungen der barocken Malerei: Naturalismus, Klassizismus und Manierismus. Vor diesem Hintergrund werden wir relevante Bildgattungen wie das höfische Porträt, das Stillleben, Bildkonzepte der Immaculata sowie die Paragone zwischen Skulptur und Malerei kursorisch behandeln und unter Bezugnahme auf zeitgenössische Bild- und Kunsttheorie, Literatur und Theater gemeinsam „sehen lernen“.
Ziel der Lehrveranstaltung ist die Vermittlung von Grundkenntnissen der barocken Malerei in Spanien sowie spezifischer kunsthistorischer Termini und Fragestellungen. Dazu gehören formanalytische Ansätze ebenso wie ikonographische und ikonologische Methoden, Bildstrategien und Narrationen, Funktion und Rezeptionsästhetik, aber auch die sozial- und kulturgeschichtliche Kontextualisierung von Bildern und Objekten wird eine wichtige Säule des Blockseminars bilden.

Leistungsnachweis: Kurzreferat und Hausarbeit (7-10 Seiten)


Semester: ohne Semesterzugehörigkeit