Aus kunsthistorischer Perspektive beschreibt der Begriff Bildwissenschaft eine Erweiterung der Gegenstandsbereiche des Fachs auf nicht-künstlerische Bilder aller Art sowie den Versuch, die Eigenlogik des Bildlichen gegenüber der Sprache herauszuarbeiten. Die aus dem anglo-amerikanischen Kontext hervorgegangenen Visual Culture Studies versuchen in diesem Sinne ebenfalls, den Bildern zu ihrem Recht zu verhelfen, betrachten diese jedoch stärker in ihrer Verschränkung mit Texten, etwa im Bereich der populären Kultur und der Massenmedien. Eröffnet die Bildwissenschaft damit eine stärker theoretisch-philosophische Reflexion des Bildlichen, stehen für die Visual Culture Studies eher politisch-gesellschaftliche Dimensionen im Fokus. Das Seminar bietet eine Einführung in zentrale Ansätze beider Tendenzen. Es fragt insbesondere nach ihrer Anwendbarkeit auf verschiedene bildmediale Phänomene und den dadurch ermöglichten Erkenntnisgewinn.