Die Arbeit von Interessensvertreter:innen ist unerlässlich für den Erhalt einer Demokratie. Gleichzeitig kann sie demokratische Prozesse der Entscheidungsfindung gefährden. Diese beiden dichotomen Perspektiven umreißen ein ganzes Spektrum möglicher gesellschaftlicher Auswirkungen von Lobbyismus. Jedoch wird dieser Vielschichtigkeit des Lobbyismus in öffentlichen Debatten oft kein großer Platz eingeräumt. Stattdessen treten die Extreme im Diskurs häufiger in Erscheinung und suggerieren unversöhnliche Positionen. Dabei ist gerade die Kompromissfindung entscheidend, um einen demokratischen Prozess des Lobbyismus zu ermöglichen. Wir wollen mit Gäst:innen aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft einen konstruktiven Blick auf Lobbyismus werfen. Dafür gilt es zu verstehen, warum Demokratien Lobbyismus brauchen - und warum nicht. Es müssen die verschiedenen Motive, Akteure und Kanäle des Lobbyismus beleuchtet und unterschiedliche kontroverse Positionen erhört und abgewogen werden. Das Seminar soll die Studierenden dazu befähigen die Vielschichtigkeit des Phänomens „Lobbyismus“ zu verstehen, Chancen und Gefahren für Demokratien zu erkennen und Regeln für Lobbyismus bewerten zu können.