Das Spektrum medienwissenschaftlicher Theoriebildung reicht von flüchtigen Essays, die sich kaum über die Konsequenzen ihrer Ansätze im Klaren sind, bis zu äußerst komplexen wie aufwendigen Theoriegebäuden. Die herrschende Vielfalt ist dabei nicht allein eine Frage der Darstellungsform, sondern auch des Gegenstandes: Medientheorien verstehen sich in der Regel entweder als auf ein Medium fixierte Einzelmedientheorien oder aber als generelle Medientheorien, wenn man von den noch zusätzlich quer dazu stehenden Intermedialitätskonzepten einmal absieht. Darüber hinaus findet sich in den Medienwissenschaften die gesamte Palette der den Geisteswissenschaften zu Verfügung stehenden Methoden wieder: neben zahlreichen hermeneutischen Ansätzen treten systemtheoretische, strukturalistische, poststrukturalistische, konstruktivistische und semiotische Konzepte auf und nicht wenige Theoriemodelle sind empirisch orientiert. Insofern erscheint nur eines sicher: nämlich, dass es sich bei Medientheorien um eine reichlich unübersichtliche Form der Theoriebildung handelt.
Die Veranstaltung hat daher vor allem eine orientierende Funktion und versucht den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zentrale Formen der medienwissenschaftlichen Theoriebildung zu erläutern. Dabei soll historisch orientiert vorgegangen werden und es sollen einzelne zentrale medienwissenschaftliche Konzepte in ihrer Grundstruktur erläutert und dargestellt werden.
 
   Literatur:

Leschke, Rainer: Einführung in die Medientheorie. 2. Aufl., München 2007
Weitere Literatur sowie die Skripte zur Vorlesung werden hier zur Verfügung gestellt.