Was
ist eigentlich Kultur? Eine schwierige Frage, die in der letzten Zeit
häufiger diskursiv in den Medien erschlossen wird. Es ist die Rede von
kultureller Aneignung und Stereotypen, die Kultur als Besitz und
identitätsstiftendes Merkmal konfigurieren. Es sind Annahmen, die wir
auch kulturwissenschaftlich diskutieren können, indem wir uns kritisch
mit den Fragen dieses Diskurses beschäftigen: Wem gehört welche ‚Kultur‘
und wer darf welche Kultur wie genau repräsentieren?
Was
jedoch daran deutlich wird ist, dass Kultur unterschiedlich
gesellschaftlich perspektiviert wird: Politik, Unternehmen,
Gesellschaft(en) haben verschiedene Interessen und Ansprüche an
‚Kultur‘. Das Konzept scheint daher auch in diversen Formen auf: als das
‚Andere‘ der Arbeit (Freizeit, Unterhaltung), als Institutionen
(Museen, Vereine, Theater etc.) oder als von Unternehmen verwertbare
Objekte und Praktiken. Kultur ist relevant und hat viele Schnittstellen
und Berührungspunkte, denen wir nachgehen werden.
Kultur
braucht entsprechende Formen, über die sie als Objekte und Praktiken
manifest wird und geteilt bzw. vermittelt werden kann. Diese Formen
werden wir unter das Konzept der „Medien“ fassen und historisch, aber
auch medienwissenschaftlich kontextualisieren: vom Text bis zu sozialen
Plattformen.
Sprachräume
und Kulturräume sind dabei die Ordnungsprinzipien, welche hinter der
Konzeption und den Untersuchungsgegenständen unseres Fachbereiches
stehen. Diese umfassen über das Spanische nicht nur Spanien, sondern
auch die diversen Räume Lateinamerikas, die wir anhand unserer Beispiele
beleuchten wollen.
- Dozent/in: Hans Eduard Bouchard