Das Aufkommen der Fotografie im 19. Jahrhundert ist von Anbeginn durch unterschiedliche theoretische Überlegungen und praktische Gebrauchsweisen gekennzeichnet, die unser fotografisches Medienverständnis bis heute prägen. Das Seminar möchte einen Denkraum über das Medium der Fotografie eröffnen mit einem Schwerpunkt auf künstlerischen Anwendungen.

Vor dem Hintergrund zentraler Grundlagentexte werden zum einen fototheoretische Leitmotive wie Indexikalität oder Referentialität definiert. Zum anderen wird im Rahmen von Gegenstandsanalysen das Verhältnis der Fotografie zu den anderen Künsten, wie Malerei, Graphik oder sogenannten Tableaux vivants historisch reflektiert. Auch wird das sich wandelnde Verhältnis von fotografischer Dokumentation und Inszenierung in den Blick genommen – etwa von den frühen Piktorialisten im 19. Jahrhundert bis zur digitalen Fotokunst der unmittelbaren Gegenwart.