Das Seminar widmet sich dem Kunsthistoriker Aby Warburg (1866–1929) und seinen Konzepten, Ideen, Begriffen, die nicht nur seinerzeit, sondern auch heute noch die Kunstpraxis und -theorie maßgeblich beeinflussen. Warburgs progressiver Umgang mit Bildern ist von einem kritischen, offenen Zugriff geprägt, sodass Bilder der Populärkultur gleichrangig neben Klassikern der Kunst bestehen. Auch ein Denken in disziplinären Grenzen ist ihm fremd. Im Seminar werden wir Texte von Warburg lesen, seine Ideen im politischen Diskurs der Zeit verorten (Erster Weltkrieg, Antisemitismus), den Bilderatlas Mnemosyne und die Gründung der Kulturwissenschaftlichen Bibliothek Warburg (K.B.W.) in Hamburg bzw. deren Exilierung nach London diskutieren, sowie heutige künstlerische Positionen erörtern, die von Warburgs Kosmos inspiriert sind.