Pädagogische Prozesse der Erziehung, des Lehrens und Lernens finden in spezifisch dafür gestalteten Umgebungen wie der Schule, dem Klassenzimmer, dem Museum oder dem Zoo statt. Orte wie Stadt, Spielplatz und Freizeitpark funktionieren pädagogisch, indem sie bestimmte Handlungen und Subjekt-Positionen (un)möglich machen und uns dabei Rollen und Identitäten zuweisen. Kinderzimmer lassen sich als Manifestationen gelebter Kinderkultur verstehen und als Orte, in die sich kulturelle Vorstellungen von Kindheit (und Erwachsen-Sein) einschreiben.

Im Seminar gehen wir diesen pädagogischen Perspektivierungen des Raumes nach, wobei interdisziplinäre Raumtheorien (u.a. Dispositiv, Heterotopie) erarbeitet und in Analysen angewendet werden. Orte werden auf ihre (Innen-)Architekturen, Ausstattungen/Dinge, An-Ordnungen und Atmosphären hin betrachtet und auf pädagogische Funktionspotenziale, die sich jeweils einschreiben. Raum wird somit als Medium pädagogischer Prozesse beschreib- und problematisierbar.

Im Kurs erkunden wir die Orte eigenständig und tragen selber zu einer Durchdringung oder Umfunktionierung von Räumen bei, indem wir das Seminar auf dem Spielplatz, am Siegufer, im Museum „Stadt finden“ lassen.