"I have the simplest of tastes. I am always satisfied with the best." (Oscar Wilde)
Konsum
ist in einer modernen Gesellschaft weitaus mehr als der Verbrauch und
Gebrauch von Gütern sowie Dienstleistungen zum Zwecke der
Bedürfnisbefriedigung. Konsumismus ist der Geist unserer Zeit und Konsum
an sich ist zum Selbstzweck geworden (Bauman 2007). Immer wieder bedarf
es neuer, medial vermittelter Glücksversprechen, die durch den Konsum
bestimmter Waren oder Dienstleistungen, Reisen und Events eingelöst
werden sollen. Über originelle Vintage-Produkte und Handgemachtes, über
Luxusartikel, über Upcycling-Kleidung aber auch über einen bestimmten
Lifestyle etwa wird Identität ausgedrückt. In vielen Bereichen des
Konsums stoßen wir zugleich auf Ambivalenzen: So schließen sich Wegwerf-
und Nachhaltigkeitsgesellschaft prinzipiell aus, stehen sich Hedonismus
und Askese gegenüber, ist der wunschlos glückliche Kunde nicht gewollt,
sondern ein Artefakt. Das Thema „Konsum“ ist kultursoziologisch ein
inzwischen hochkontroverses Diskursfeld, dem wir uns im Seminar aus
medienkulturwissenschaftlicher Perspektive annehmen wollen. Es wird ein
Überblick zur soziologischen Konsumtheorie, zu Konsumpraxen und zur
Konsumforschung geliefert, wobei es Studierenden auch ermöglicht werden
soll, eigene Forschungsfragen fallanalytisch zu bearbeiten.
- Dozent/in: Dagmar Hoffmann