Im Zentrum dieses Seminars stehen „Dinge“ als Gegenstände einer materiellen Kultur. „Dinge“, zumal „Alltagsdinge“, ziehen in den Geschichtswissenschaften in der Regel nur selten die Aufmerksamkeit auf sich. Selbst als Quelle nehmen sie hinter den schriftlichen Quellen meist einen nachrangigen Platz ein. Allerdings spielen Dinge speziell in modernen Gesellschaften eine immense Rolle. Kleidung, Smartphones, Stühle, U-Bahn-Stationen, selbst Müll - Dinge sind wesentlicher Teil sozialer Praktiken, sie fungieren als Medien des Selbstrepräsentation, dienen der Distinktion und strukturieren Alltagshandlungen und gesellschaftliche Interaktion. In Museen werden sie nicht zuletzt auch als Bestandteile eines öffentlichen historischen Gedächtnisses präsentiert. In dem Seminar wird es darum gehen, diese vielfältigen sozialen und kulturellen Bedeutungen von „Dingen“ im 19. und 20. Jahrhundert aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten.