Im Seminar werden inklusionsorientierte, kunstpädagogische Projekte reflektiert, entwickelt und kleinere Projekte gemeinsam durchgeführt. Theoretische Basis dafür ist die kunstpädagogische Reflexion eigener Standpunkte. Kunstpädagogik widmet sich sowohl wissenschaftlichen als auch künstlerischen Erkenntnisprozessen. Donna Haraway hinterfragt in ihrem Artikel „Situated Knowledge. The Science Question in Feminism and the Privilege of Partial Perspectives” (1988) gängige Auffassungen von der Objektivität der Wissenschaften und fordert, dass Wissenschaftler:innen sich und das von ihnen produziertes Wissen „situieren“, also „verorten“. Eine Forderung vor die sich auch Künstler:innen gestellt sehen. Was verbirgt sich hinter dieser Forderung? Und welche Art von ‚Wissen‘ produzieren Wissenschaftler:innen und Künstler:innen oder künstlerisch handelnde Menschen? Welche Rolle spielen persönliche Prägungen für die Produktion von Wissen und Kunst? Im Seminar gehen wir diesen Fragen nach und diskutieren Zuschreibungen wie ‚Objektivität‘ und ‚Subjektivität‘, Reflexion‘ und ‚Praxis‘ in Wissenschaft und Kunst. Künstlerisches Handeln verstehe und bezeichne ich in diesem Zusammenhang als eine „reflektierende Praxis“, einen Begriff den wir kritisch beleuchten werden. Die Studierenden beteiligen sich an der Planung, Durchführung und Reflektion zweier Projekttage an dem die Schüler:innen der Patientenschule, des DRK Kinderklinikum Siegen teilnehmen. Die Patientenschule bietet Kindern und Jugendlichen, die für längere Zeit in der Kinderklinik Siegen Patient:innen sind, ein Bildungsangebot, das den Schulausfall an den Stammschulen ausgleichen soll. Studierende haben in den letzten beiden Semestern mit diesen Schüler:innen partizipative Projekte durchgeführt. Dabei werden die aus dem vorangegangenen Seminarprojekt hervorgegangenen Ergebnisse und Konzeptionen reflektiert und diskutiert. |
- Dozent/in: Annette Hasselbeck