Das Seminar versteht sich als Einführung in das literaturgeschichtlich teils umstrittene Feld der "Klassischen Moderne".
Wir werden uns zunächst das Konzept der "Klassischen Moderne" kritisch erarbeiten (kann etwas überhaupt zugleich "klassisch" und "modern" sein?) und im Anschluss alternative literaturgeschichtliche Beschreibungsmuster kennenlernen ("reflektierte Moderne", "synthetische Moderne" etc.) und auf ihre Praktikabilität hin prüfen und bewerten.

Den Kerninhalt des Seminars bildet die gemeinsame Lektüre von Hermann Brochs Romantrilogie "Die Schlafwandler" (1930-1932), durch die wir uns stellvertretend die Romantradition der "Klassischen Moderne" erarbeiten wollen. Seitenblicke auf stärker kanonisierte Texte wie Thomas Manns "Zauberberg" (1924) oder Robert Musils "Der Mann ohne Eigenschaften" (1930) werden wir kursorisch werfen, insofern die Zeit dies zulässt.