Das Format wird in der Kunstgeschichte sehr selten zum Thema gemacht, so sehr es auch unsere Wahrnehmung eines Kunstwerks stets mitbestimmt. Das rezeptionsästhetisch ausgerichtete Seminar widmet sich den Formaten der Malerei. Dabei geht dabei nicht nur um die Größe (von der Miniatur bis zum Kolossalgemälde), sondern auch um den Zuschnitt der Leinwand bzw. des Bildträgers (Hoch-, Querformat, Tondo, shaped canvas, Rundgemälde). Zudem gilt es zu bedenken, dass das autonome Kunstwerk eine relativ späte Erfindung ist. Tatsächlich erklären sich viele der Formate der mittelalterlichen oder frühneuzeitlichen Malerei, aber auch der Moderne aus einem bestimmten Gebrauch, etwa wenn die Malerei zu einem Flügelaltar gehörte, ein Schild oder einen Fächer schmückte. Es werden in der Analyse des Formats also auch stets performative Aspekte zu berücksichtigen sein.