Das Proseminar besteht aus zwei ineinandergreifenden Blöcken, und zwar aus einer in das geschichtswissenschaftliche Arbeiten einführenden Propädeutik und dem Themenschwerpunkt. Im Fokus werden die Beziehungen zwischen den Karolingern und Langobarden im 7., vor allem aber im 8. Jahrhundert stehen.

Im Jahr 774 eroberte Karl der Große das Langobardenreich, nachdem dessen König Desiderius nach langer Belagerung der Stadt Pavia kapituliert hatte. Das Schicksal des alten Königs liegt im Dunkeln der Geschichte, während der Frankenkönig Karl sich ein Vierteljahrhundert später die Kaiserkrone sichern konnte. Doch was bewog Karl, 773 mit seinem Heer über die Alpen zu ziehen? Wie gestalteten sich davor die Kontakte zwischen den nördlich der Alpen regierenden Karolingern und den über weite Teile der Apenninenhalbinsel herrschenden Langobarden? Diesen und weiteren Fragen zum Verhältnis zwischen Karolingern und Langobarden, das auch andere politische Akteure wie der Papst, die Bayern oder die Byzantiner beeinflussten, soll sich in der Lehrveranstaltung angenommen werden. In den Fokus rücken daher etwa auch Religion, Recht, Diplomatie, Verwandtschaft und Erinnerung.

Anhand des thematischen Schwerpunkts sollen in einem propädeutischen Teil zugleich Quellen und Grundbegriffe sowie Hilfsmittel und Hilfswissenschaften der Mediävistik vorgestellt, Methoden und Arbeitstechniken erprobt werden.