»Der Film macht die Testleistung ausstellbar, indem er aus der Ausstellbarkeit der Leistung selbst einen Test macht.« Ausgehend von dieser Beobachtung Walter Benjamins erarbeitet das Lektüreseminar eine Medien- und Praxistheorie des Testens. Während Medien-, Literatur-, Kulturwissenschaft und Wissenschaftsgeschichte bisher das Experiment in den Vordergrund gestellt haben, ist ihnen die Alltäglichkeit des Testens weitestgehend fremd geblieben. Wenn Tests offene Situationen darstellen, über was entscheiden Gesellschaften, wenn sie sich als ›Testgesellschaften‹ (Noortje Marres) formieren? Wie werden aus Praktiken des Testens Kulturtechniken des Erprobens, Prüfens und Zertifizierens? Wir werden hierzu auf Basis intensiver Textlektüre (Boltanski/Thévenot, Avital Ronell, Lawrence Busch) eigene Beobachtungen zu historischen und aktuellen Test-Situationen erarbeiten.