Sprachliches Handeln. Klassiker aus Sprachphilosophie, Kultursoziologie und Sprachwissenschaft

 Sprache gehört zum alltäglichen Leben wie das Brot zur Butter. Wir tauschen uns mit unseren Mitmenschen aus, verstehen Informationen und organisieren unser soziales Zusammenleben – auf ganz selbstverständliche Weise. Aber wie gelingt uns das eigentlich? Woher können wir zum Beispiel wissen, was ein anderer meint, wenn er es nicht direkt sagt? Bildliche Sprache, Ironie, das „Mitgemeinte“ sind nur ein paar der Beispiele, in denen Menschen mehr verstehen, als tatsächlich gesagt worden ist.

Die Frage danach, wie wir unser alltägliches Handeln durch Sprache organisieren und ausführen, ist für Sprachphilosophie, Kultursoziologie und Sprachwissenschaft gleichermaßen von Interesse. In allen Disziplinen wird menschliche Kommunikation als ein wesentlicher Baustein des sozialen Miteinanders betrachtet. Daher trägt jede aus ihrer Perspektive zur Erforschung dieses Bausteins bei.

Inhalt dieses Seminars sind die bekanntesten wissenschaftlichen Erkenntnisse und Arbeiten aus der Sprach- und Kommunikationsforschung. Unter anderem erhalten Sie Einblicke in die Sprachtheorie von Karl Bühler, in die Prinzipien und Maximen der Konversation von Herbert Paul Grice, die Sprechakttheorie von John Austin und John Searle sowie die moderne Gesprächsforschung nach Alfred Schütz, Harold Garfinkel und Harvey Sacks.

Fragen, die dabei behandelt werden, sind unter anderem:

·        Wodurch wird eine Äußerung zu einer sprachlichen Handlung?

·        Wie gelingt Menschen die gegenseitige Verständigung?

·        Was benötigen Menschen, um ihre sprachlichen Handlungen zu organisieren?

·        Wie können wir etwas verstehen, das nicht gesagt wurde - und das auch über Sprachbarrieren hinaus?