Der spätere Nobelpreisträger Elias Canetti widmete seine Jahre zwischen 1938 und 1960 fast ausschließlich "Masse und Macht", seinem philosophischen und anthropologischen Hauptwerk. Das Buch will nicht weniger als den Rahmen angeben, in dem sich die Geschichte und Geschicke der Menschen abspielen. Dadurch ist es zeitlos und extrem gegenwärtig zugleich - "ein Buch, das man alle zehn Jahre wiederlesen sollte" (K.H. Bohrer).
Im Seminar werden wir zunächst versuchen, die Hauptgedanken des Buches zu verstehen und zu diskutieren. Sodann werden wir uns mit der darin enthaltenen Medientheorie befassen: mit der Frage nämlich, wie Selbst- und Fremdbezug funktionieren, und was "Massenmedien" sind. Dazu werden wir Auszüge aus anderen Schriften Canettis ebenso heranziehen wie Auszüge aus zeitgenössischen Massen- und Medientheorien: G. Le Bon, Siegmund Freud, aber auch Marshall McLuhan.