Klopstock hat in verschiedener Hinsicht die Dichtung seiner Zeit revolutioniert: einerseits durch den starken Rekurs auf die dichterische Einbildungskraft und andererseits, indem er antike Versmaße für die deutsche Dichtung aktualisierte und damit die Regeln der Aufklärungspoetik, so etwa das Gebot der alternierenden Betonung, überschritt. Ausgehend von Klopstocks Oden werden wir folgende Fragen untersuchen: Wie werden im 18. Jahrhundert antike Odenformen aufgegriffen und in die deutsche Poetik integriert? Welche Autor*innen nutzen diese Form? Welche Themen und Tonlagen erlaubt die Ode als Gattung? In der Begegnung mit der antiken Form entsteht ein wichtiger Anreiz für die Lyrik des 18. Jahrhunderts. Dieser Spur werden wir im Seminar folgen und untersuchen, wie sich die Gattung im Laufe des 18. Jahrhunderts verändert.

Zum Kauf empfohlen wird die Reclam-Ausgabe von Klopstocks Oden. Weitere Ausgabenempfehlungen folgen in der ersten Seminarsitzung.