Konsum ist in einer modernen Gesellschaft weitaus mehr als der Verbrauch und Gebrauch von Gütern und Dienstleistungen zum Zwecke der Bedürfnisbefriedigung. Konsumismus ist der Geist unserer Zeit und Konsum an sich ist zum Selbstzweck geworden (Zygmunt Bauman 2007). Immer wieder bedarf es neuer, medial vermittelter Glücksversprechen, die durch den Konsum bestimmter Waren oder Dienstleistungen, Reisen und Events eingelöst werden sollen. Über originelle Vintage-Produkte und Handgemachtes, über Luxusartikel, über Upcycling-Kleidung aber auch über einen bestimmten Lifestyle etwa wird Identität ausgedrückt. In vielen Bereichen des Konsums stoßen wir zugleich auf Ambivalenzen: So schließen sich Wegwerf- und Nachhaltigkeitsgesellschaft prinzipiell aus, stehen sich Hedonismus und Askese gegenüber, ist der wunschlos glückliche Kunde nicht gewollt, sondern ein Artefakt. Das Thema „Konsum“ ist kultursoziologisch ein inzwischen hochkontroverses Diskursfeld, dem wir uns im Seminar aus medienkulturwissenschaftlicher Perspektive annehmen wollen. Es wird ein Überblick zur soziologischen Konsumtheorie, zu Konsumpraxen und zur Konsumforschung geliefert, wobei es Studierenden auch ermöglicht werden soll, eigene Forschungsfragen fallanalytisch zu bearbeiten.