Mit einer Vielzahl an thematisch unterschiedlich ausgerichteten Novellen
und Erzählungen bietet gerade das kleinepische Frühwerk Thomas Manns
einen geeigneten Ausgangspunkt für die Erarbeitung der zentralen
Themenkomplexe im gesamten Oeuvre des späteren Nobelpreisträgers.
Im Zentrum des Seminar steht die Erarbeitung von einschlägigen Themen
wie beispielsweise Manns literarischen Darstellungsstrategien der
Dichotomie von "Bürgertum" und "Künstlertum". Daneben sollen auch
geistesgeschichtlich besonders wichtige Bezugspunkte für das
Rezeptionsverhalten Thomas Manns (insbesondere Bezüge auf das
"Dreigestirn ewig verbundener Geister", bestehend aus Friedrich
Nietzsche, Arthur Schopenhauer und Richard Wagner) eingeführt und zur
Interpretation der Texte herangezogen werden. Zum Abschluss des Kurses
soll auch die politische Position Manns vor seiner demokratischen Wende
behandelt werden. Hierbei sollen neben den politischen Dimensionen
besonders kulturtheoretische Überlegungen des Lübeckers erarbeitet und
in dem allgemeinen kulturkritischen Kontext der Zeit vor dem Ersten
Weltkrieg lokalisiert werden.
- Dozent/in: Björn Thesing