Die Bedeutung der Musik für den organisierten Rechtsextremismus ist ungebrochen hoch. So ist fernab von Charts und Musiksendern ein zweiter Millionenmarkt entstanden, dessen musikalische Bandbreite sich in den letzten Dekaden immer weiter ausdifferenziert hat. Waren die Erscheinungsformen rechtsextremer Musik in den 1980er-Jahren noch vornehmlich auf Oi!, (Hard) Rock und rechtextreme Liedermacher_innen beschränkt, kamen in den 1990er-Jahren mit NS-Black-Metal und -Hatecore zwei weitere Ausdrucksformen rechtsextremen Musik auf. Selbst im Hip-Hop hat sich mittlerweile mit dem so genannten NS-Rap eine dezidiert reaktionäre Strömung ausgebildet.
In diesem Seminar sollen neben der Vermittlung von Basiswissen wie z.B.
Wurzeln & Geschichte der rechtsextremen Musik, aktuelle Tendenzen in verschiedenen musikalischen Genres, Szene-Codes & Sprache der extremen Rechten, Gesetzeslage und Internationale Verflechtungen
die Breitenwirkung rechtsextremer Musik diskutiert werden. Außerdem sollen verschiedene Strategien der Regulierung und Präventionsarbeit auf dem Prüfstand stehen. Daneben sollen auch solche Formen populärer Musik thematisiert werden, die nicht dezidiert der extremen Rechten zuzurechnen sind, in denen sich jedoch Anknüpfungspunkte für die extreme Rechte ergeben (können); dazu zählen Nischen-Phänomene (z.B. Industrial und Neofolk) ebenso wie die kommerziell erfolgreichen Strömungen des deutschsprachigen Gangsta-Rap und der volkstümlichen Musik.
- Dozent/in: Reinhard Ulrich Joachim Kopanski