Die literaturgeschichtliche Figur des Flaneurs hat ihren Ursprung im Paris des 19. Jahrhunderts mit Baudelaire. Inzwischen ist das Flanieren in der europäischen Literatur ein zentrales Thema, an dem sich die Zustände und Veränderungen urbaner Räume bemessen lassen. Seit der Entstehung des Flanierens als kulturelle Praxis der Aneignung urbaner Räume hat diese Technik einen starken Wandel durchlebt.
Im Praxisseminar soll neben den literaturgeschichtlichen Grundlagen von Stadt- und Flaneurliteratur das Flanieren selbst erprobt werden. In verschiedenen Workshops zum literarischen Schreiben und Street-Photographie werden die technischen Grundlagen vermittelt, die später auf verschiedenen Streifzügen durch Siegen in die Praxis umgesetzt werden sollen. Die Ergebnisse werden über eine Ausstellung im Café CuCú der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.