Die Forschungsprämissen der zeitgenössischen Kultursoziologie
fokussieren auf das Ineinander von Doing Subject und Doing Culture.
Untersucht wird unter anderem die moderne Selbst-Bildung und seine
soziohistorische Konzeptualisierung in Form von Identität,
Individualität, Persönlichkeit oder Subjektivität. Mittels
poststrukturalistischer Subjekttheorien und praxeologischer Zugänge wird
danach gefragt, inwieweit das Individuum sich neuzeitlichen
Biopolitiken unterwerfen muss oder es sich frei selbst entfalten kann.
Zentrale Fragen sind: Inwieweit werden Menschen in verschiedenen
gesellschaftlichen Kontexten als Subjekte erkennbar und ‚anerkennbar‘?
Inwieweit sind Sprache, Bilder und materielle Artefakte an den Prozessen
und Praktiken der Subjektivierung beteiligt? Und wie tragen moderne
Menschen durch aktive und reflexive Selbst-Bildung sowohl zur
Reproduktion als auch zur Kritik und Veränderung der sozialen und
kulturellen Welten bei? Die hier formulierten Leitfragen werden anhand
zu beobachtender Medienpraktiken und Medienkulturen exemplarisch im
Seminar verfolgt. Dabei spielen das Wissen und die Konzepte, die nicht
zuletzt medial vermittelt werden, über körperliche Gesundheit und
Krankheit, Sexualität sowie über die Regierung und Ordnung des Sozialen
eine zentrale Rolle.
- Dozent/in: Dagmar Hoffmann