In der Gegenwart erleben wir eine „veritable Renaissance des Körpers“ – so lautete 2005 die Zeitdiagnose des Soziologen Markus Schroer. Und dieser Trend hält an, die Thematisierung des Körpers scheint sich gar noch weiter zu intensivieren. Der Körper ist als unausweichliche Materialität ja auch stets gegeben: Wo und wie auch immer Individuen sind und sich verhalten, sind sie immer auch (ihr) Körper. Jegliche Diskurse um Körper und Körperlichkeit kreisen um Fragen nach der Identität, Medialität, Authentizität, nach Schönheit und vor allem Sexyness von Individuen. Gegenwärtige Körperpraktiken werden als ‚wahrer‘ Körperkult deklariert, der sich vor allem in den Medien auf vielfältige Weise zeigt.

Das Seminar bietet einen Überblick über körper- und mediensoziologische Perspektiven auf mediatisierte Körper, Körperkult und die Ästhetisierung von Körpern. Dabei werden sowohl verschiedene theoretische Zugänge als auch Forschungsfelder sowie aktuelle empirische Studien vorgestellt. Ferner gilt es, Studierende anzuleiten, mediale Körperpraktiken eigenständig zu analysieren und zu deuten.