Digitale Forschungsmethoden gewinnen im Rahmen der Medienwissenschaften, aber auch der Soziologie, der Politikwissenschaften, der Ethnografie und weiteren Disziplinen an Konjunktur und eine Vielzahl methodologischer Ansätze versammelt sich unter dem Stichwort „digitale Methoden“. Der Kurs fokussiert sich auf jene digitalen Forschungsmethoden die Daten aus online und sozialen Medien erheben und dadurch die Medien selbst zum Bestandteil des Methodenapparates machen. Ausgehend von der Beobachtung, dass digitale und soziale Medien nicht nur soziales und kulturelles Leben hervorbringen, sondern auch relevante, speziell strukturierte Daten über selbiges produzieren, ist das Ziel des Kurses Studierende in die Grundlagen dieser „natively digital methods“ einzuführen und zu einer kritischen Methodenreflektion anzuleiten. Studierende lernen wie sie ausgewählte Daten aus sozialen und digitalen Medien wie Facebook, Twitter, YouTube aber auch Apps und App-Stores erheben und analysieren können und wie sie diese Daten sowohl für die Analyse sozialer Praktiken oder der Technizität von Medien einsetzen können.
Anhand von methodischen Grundlagentexten, Fallstudien und Einführungen in relevante Tools (Twitter Capture and Analysis Toolkit TCAT, Netvizz für Facebookanalyse, YouTube Data Tools, aber auch Visualisierungstools wie Gephi und RAWGraphs) lernen Studierende die Grundideen digitaler Forschungsmethoden kennen und wenden diese in selbst konzipierten Forschungsprojekten an. Vorkenntnisse sind nicht notwendig, dafür die Bereitschaft zu englischsprachiger Lektüre sowie ein Interesse daran, eigene, selbst-konzipierte Projekte durchzuführen und neue Software zu erlernen.
Um eine Studienleistung zu erlangen müssen Studierende ein gemeinsames Forschungsprojekt konzipieren, realisieren und präsentieren. Für eine Prüfungsleistung muss eine Hausarbeit auf Grundlage des Projektes verfasst werden.
- Dozent/in: Carolin Gerlitz