In diesem Seminar geht es um die Wechselbeziehungen von Wissenschaft und Kaltem Krieg, um die Frage wie sehr Wissenschaft und Technik die Jahrzehnte des Kalten Krieges geprägt haben. In diese Hinsicht spricht man in der Forschung auch von einer Ko-Konstruktion von Wissenschaft, Technik und Kaltem Krieg. Nicht nur die Entwicklung der Atombombe und des Internets oder die Erschließung des Weltraums und der Polarregionen sind ohne den Kalten Krieg nur in Ansätzen begreifbar. Selbst so vermeintlich unscheinbare Dinge wie die Waschmaschine avancierten in dieser Zeit zu Objekten der Inszenierung
von Systemüberlegenheit. An diese Beobachtungen anknüpfend, wird in dieser Veranstaltung zum einen danach gefragt, wie die Systemkonkurrenz, die damit verknüpfen ideologischen Auseinandersetzungen und die atomare Bedrohung dieser Jahrzehnte Wissenschaft und Forschung im nationalen und transnationalen Kontext geprägt haben. Zum anderen wird es aber auch darum gehen, zu fragen, wie der Verlauf und die Charakteristika des Kalten Krieges umgekehrt durch die Dynamik von Forschung und Technik beeinflusst wurde.
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- Dozent/in: Noyan Dinckal
- Dozent/in: Verena Wöbking