Das Seminar beschäftigt sich mit dem Medium Comic. Christine Gundermann schrieb einst in ihrem Werk „Jenseits von Asterix. Comics im Geschichtsunterricht“, dass es es im Wesentlichen nicht die Kinder sind, die über dieses Medium „aufgeklärt“ werden müssen, sondern maßgeblich Pädagoginnen und Pädagogen und andere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die der Informationen bedürfen. Um angehenden Pädagoginnen und Pädagogen die Perspektiven des Comics im Unterricht aufzuzeigen, werden im Semiar die dafür nötigen Kompetenzen und Theorien vermittelt.

Die Veranstaltung beschäftig sich hierfür zunächst mit den Funktionsweisen und der Narratologie des Comics, gibt einen Überblick über die Geschichte des Mediums und versucht, diesen schließlich zu definieren. Anschließend wird auf Intermedialität und Intertextualität eingengangen sowie ein Ausblick auf die Graphic Novels gegeben. Nach diesem einleitenden Block werden in dem darauf folgenden Block die notwendigen theoretischen Grundlagen für die Verwendung im Unterricht vermittelt. Für die Geschichtsdidaktik ist es zunächst wichtig, ihn im Geschichtsbewusstsein und in der Geschichtskultur zu verorten. Der im Geschichtsunterricht verwendete Geschichtscomic kann als interdisziplinär verstanden werden, da sowohl Analysemethoden der Literaturwissenschaft als auch der Geschichtswissenschaft unabdingbar für ein Verständnis sind. Gerade im Hinblick auf die Entwicklung und Förderung eines differenzierten Medienverständnisses eignet sich das Genre Comic aufgrund seiner komplexen bildnerischen und sprachlich komprimierten strukturellen Beschaffenheit als didaktisch-methodisches Vehikel im Deutschunterricht. Hinzu kommt, dass ein Medium, das mit Bild und Wort arbeitet, vielleicht gewinnbringender ist, als eine zeichensystemische Erscheinung zu dekodieren. In diesem Zusammenhang bietet das Genre viele Ansätze der Integration von Medienrezeption, Mediennutzung und Medienreflxion. Der Umgang mit dem Medium Comic im Literaturunterricht beinhaltet dabei nicht nur die Auseinandersetzung auf inhaltlicher Ebene, sowie zum Beispiel Verfahren der Texterschließung etc., sondern trägt auch zu einer Form der Medienkritik bei. Die Interdisziplinarität von Comics besteht darin, dass man ihn den Bereichen Literturdidaktik bzw. Literaturwissenschaft (Aneigenen von Comicspezifischem Wissen, Verfahren der Texterschließung, Interpretation), Sprachwissenschaft und –didaktik (Textverständnis), der Mediendidaktik (Medienkritik) zuordnen kann und die darin vermittelten Ihnalte dazu benötigt, um ihn zu verstehen.