Zu Beginn des 21. Jahrhunderts gilt Sklaverei als eine der schwersten Menschenrechtsverletzungen. In historischer Perspektive stellt der Sklavenhandel und die Sklaverei im atlantischen Raum eines der zentralen Themen der Neuzeit und gleichermaßen ein wichtiges Kapitel in der Entwicklung Afrikas, der beiden amerikanischen Kontinente sowie Europas dar. Nach der Eroberung der Neuen Welt im 15. Jahrhundert waren es allen voran afrikanische Sklaven, die die wichtigsten amerikanischen Waren wie Zucker, Baumwolle, Kaffee, Tabak oder Indigo in den Kolonien produzierten. Dabei verwies man von europäischer Seite zur Rechtfertigung dieser Praktiken auf Theorien des Naturrechts sowie auf die angebliche Unterlegenheit afrikanischer Menschen, die man im 19. Jahrhundert wissenschaftlich zu untermauern versuchte. Das Seminar beschäftigt sich einerseits mit der Etablierung des Sklaven- und Plantagensystems atlantischen Raum, von seinem Höhepunkt in der Mitte des 18. Jahrhunderts, bis zur offiziellen Abschaffung des Sklavenhandels und der Sklaverei im 19. Jahrhundert. Dabei werden auch den Themen des Alltagslebens auf den Plantagen, den Möglichkeiten zum Widerstand von Seiten der versklavten Menschen, sowie den internationalen Kampagnen zur Abolition Raum gegeben. Aktuelle Einordnungen der atlantischen Sklaverei in der internationalen Politik und Populärkultur runden das Seminar thematisch ab.


Die Literatur zum Thema ist schier unüberschaubar. Zur Vorbereitung des Kurses wird die Anschaffung und Lektüre eines der folgenden Werke empfohlen:

- Sautter, Udo: Sklaverei in Amerika, Darmstadt 2014 (Knapp und gut lesbar, 160 Seiten)

- Meissner, Jochen/Mücke, Ulrich/ Weber, Klaus: Schwarzes Amerika. Eine Geschichte der Sklaverei, Bonn 2008 (Gute Darstellung mit breitem thematischen Fokus, 320 Seiten)

- Davis, David Brion: Inhuman Bondage. The Rise and Fall of Slavery in the New World, Oxford 2008 (Exzellenter Überblick über die im Seminar behandelten Themen, 440 Seiten)

Leistungsnachweis:

Für die alten Studienordnungen gilt:

Durch regelmäßige, aktive Teilnahme (vorbereitende Lektüre, Gruppenarbeiten, Diskussionen) und die Übernahme eines Referats oder einer schriftlichen Ausarbeitung können zwei Kreditpunkte erworben werden. Das Erstellen einer Hausarbeit im Anschluss an die Übung ergibt zwei weitere Kreditpunkte.

Für die neuen Studienordnungen gilt:

Die Studienleistung (3KP) wird durch regelmäßige, aktive Teilnahme (vorbereitende Lektüre, Projekt- und Gruppenarbeiten, Diskussionen) und die Übernahme eines Referats oder einer schriftlichen Ausarbeitung erbracht. Die Prüfungsleistung (3KP) für das Aufbaumodul Neuzeit kann in Form einer Hausarbeit erbracht werden.