Sei es auf der Comic-Con in San Diego, der GamesCom in Köln oder der AnimagiC in Bonn: Fans populärer Fernsehserien, Film-Franchises, Comics oder Videospiele werden auch abseits der virtuellen Sphäre des Netzes im öffentlichen Raum durch ihre unterschiedlich bekundeten Leidenschaften immer sichtbarer. Die Zeit, in der Fans als unreflektierte, passive und sogar gefährliche Konsumenten trivialer Massenkultur verschrien und stigmatisiert wurden, scheinen vorbei.

Das Seminar beschäftigt sich aus historischer, als auch aus zeitgenössischer Perspektive mit dem Wandel von Fankulturen im Zeitalter des Web 2.0 und deren speziellen, leidenschaftlichen, aber auch widerständigen Rezeptions- und Aneignungspraktiken. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf Fans populärer Filme und Fernsehserien. Durch die Analyse von klassischen und modernen Fangemeinschaften, Fan-Fiction, Fan-Videos und Fan-Protestkulturen geht es darum ein komplexes Bild der leidenschaftlichsten Rezipienten von populärer Kultur zu zeichnen und zu diskutieren welche Chancen und Probleme die Entwicklung einer digital vernetzten Partizipationskultur mit sich bringt.