Technik erscheint uns oft als so selbstverständlich, dass wir sie uns gar nicht anders vorstellen können. Technische Anwendungen scheinen „natürlich“ zu sein. Dabei ist schon die Frage danach, was denn überhaupt „angewandt“ wird, alles andere als trivial: das Artefakt? Die Lösungsidee? Die Nutzungspraxis? Bei genauerem Hinschauen löst sich schon der Begriff der Technik ent­spre­chend auf (Artefakt? Technologie? Kunstvolles Schaffen?) Wer (wie durchaus üblich) Anwendungen als Nutzungs­formen technischer Produkte versteht, definiert sie aus der Perspektive des Pro­duktge­brauchs; unbrauchbare Produkte bieten dann keine Anwendungen, sondern scheitern am Gebrauchsversprechen: eine konsequente Perspektive – die jedoch keineswegs überall beachtet wird. Erst dadurch kommt es zu – eigentlich tautologischen - Forderungen nach gebrauchs­taug­lichen Anwen­dungen. Ein Blick hinter die Fassade der "Usability" scheint vonnöten. Was passiert dort? Spielt der Unterschied zwischen Antizipation und Erfah­rung eine Rolle? Oder der zwischen unterschiedlichen Rollen in der Entwicklung? Was bedeutet ein essenzialistisches Verständnis von Technik und gäbe es Alternativen?